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Vogelwahn und Nascalinien – Perus Küstenwunder

Paracas liegt 4 Stunden Busfahrt von Lima entfernt, ein kleines Paradies, dessen vorgelagerte Inseln, die Islas Ballestas, den ehemaligen Reichtum Perus ausgemacht haben, hier wurde der berühmte Guano abgebaut, den die peruanischen Vögel seit Jahrtausenden auf die Felsen im Pazifik hinterließen. Der Vogelkot ist äußerst hilfreich als Düngemittel und wird auch heute noch alle sieben Jahre abgetragen. Allerdings finden sich nur noch ungefähr 2 Millionen Vögel, vor allem Kormorane und Guanotölpel, auf den Inseln, der ehemalige Bestand soll 20 Millionen betragen haben.

Guanotölpel

Guanotölpel

Ein Traumhotel direkt am Pier, Nachtreiher in den Palmen, angenehme Temperaturen und ein reges Braunpelikantreiben direkt vor der Haustür, das würde eigentlich schon reichen als Grund, einmal hier vorbeizuschauen. Der kleine Hafen ernährt die Fischer, welche ausschließlich in der 5 Meilen Zone vor der Küste auf Sardinen- und Anchovisfang gehen, Pulpo und Muscheln sind gern gesehenes Zubrot. Wir chartern die kleine Popeye, um den dümpelnden Geisterschiffen unsere Aufwartung zu machen, Hitchcock live, Vögel in Scharen, Kamikazegleich sausen sie auf uns zu. Auf den Wracks sitzen die zauberhaften Inkaseeschwalben, eine der schönsten Vogelarten überhaupt, daneben die Guanotölpel, verdrängt von den Pelikanen, die hier sicher nicht zu den gefährdeten Arten gehören. Ein grandioses Spektakel, welches am Morgen noch übertroffen wird vom Besuch an den eigentlichen Vogelfelsen der Ballestas Inseln.

389 Hitchcock (Copy)

Hitchcocks Vögel

Die Paracashalbinsel schiebt sich tief in den Ozean, auch an Land finden sich Pelikane in Massen, strömen dem Meer zu, als die Boote sichtbar werden. Dich die Herren der Inselwelt sind die Tölpel und tausende von Guanokormoranen, endlos schweben die Vogelschwärme auf die auch von Seelöwen besetzten Felsen zu. Rote Seesterne lassen sich blicken, wenn das Wasser zurückweicht, Fischer scheinen einen lebensgefährlichen Job zwischen den Felsnadeln zu meistern, hoch schlage die Wellen gegen die winzigen Boote.

Fischer in der Brandung vor den Ballestas

Fischer in der Brandung vor den Ballestas

Braunpelikan

Braunpelikan

Vom kleinen Flugplatz Sankt Andre geht es mit einer 12 Sitzigen Maschine dann zum großen Abenteuer Nasca Linien. Erich von Dänniken ist davon überzeugt, dass diese vom Boden aus nicht sichtbaren Linien einer untergegangenen Hochkultur den Göttern zugewandte Botschaften sind, der kleine Astronaut am Felsen scheint ihm Recht zu geben.

Astronaut, Nascalinien

Astronaut, Nascalinien

Waren die Linien Sternbilder einer untergegangenen Epoche? Sahen die Bewohner der Nascaoase in den Sternen diese Kolibris, Kondore, Spinnen und Affen? Warum nicht, es wäre die einfachste Lösung, allerdings erklärt es nicht, wie man die Bilder gelegt oder gescharrt hat und schon gar nicht, wer sie denn ohne fliegen zu können gesehen haben könnte.

Kolibri

Kolibri

Da ich ja ungelöste Rätsel am spannendsten Finde, bin ich wieder einmal hin und weg ob dieser weiteren Werke der alten Peruaner. Landebahnen in der Wüste, Zeichen der Götter oder menschlicher Genies, wiedergefunden und unter Weltkulturerbe gestellt von späteren Generationen. Alles geteilt durch die Panamerikana, sie läuft entlang der Bilder von Wal und Hund, und Baum und Vogel.

Baumlinie und Panamericana

Baumlinie und Panamericana

Wer weiß schon dass die gesamte peruanische Küste aus Wüste besteht. Saharagleiche Sanddünen ragen in den Himmel, grandiose Landwirte trotzen ihr riesige Gebiete ab und pflanzen Spargel, Wein und Getreide. Allein der Flug über diese neuen Oasen und riesige Sanddünen ist ein unvergessliches Spektakel, am liebsten würde ich bis zur Atacama weitefliegen und diese unglaublichen Auffaltungen, Landschaftsformen und Eindrücke noch intensiver genießen. Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein mit einer Reise, wobei ich wirklich sagen muss, dass diese Reise ins Reich des El Dorado zu den spannendsten gehört, die ich je unternommen habe….

Wüste in Peru

Wüste in Peru

Fast wie das Niltal

Fast wie das Niltal

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