Ladakh Teil III – Das Tal von Leh

Klosterburgen, wohin das Auge schaut. Schon vom traumhaften Champa Camp mit seinen Luxuszelten schaut man über Blumenteppiche auf die schönste Klosteranlage Ladakhs, auf die dem Potala ähnelnde Klosterburg von Thiksey. Aber wir besuchen zuerst das reichste Kloster des Landes, dass durch seine Maskentänze weltberühmte Hemiskloster. Der ballustradenumstandene Hof, größer als in anderen Klöstern, wird zum Mittelpunkt des Universums, wenn die Mönche hier ihre Tänze aufführen, die Äbte der umliegenden Klöster und der König von Stok auf der Ehrentribüne Platz nehmen. Leider können wir die Masken nur in dem kleinen aber feinen Museum bewundern, bevor wir am Abend im Camp die herrlichen Trachten der ladakhischen Frauen mit ihren mit schweren Türkisen besetzen Hauben bewundern dürfen.

Der Tanzhof im Hemiskloster

Der Tanzhof im Hemiskloster

Morgens um 6 Uhr ist die Welt noch in Ordnung. Auf der Klosterburg zu Thiksey blasen zwei Mönche des Gelbmützenordens zur Morgenandacht, tief klingen ihre Muschelhörner in das wunderbar zu Schauende Tal. Die Mönche begeben sich mehr oder weniger hastig in die Versammlungshalle, Mantras werden gelesen, Trommeln dröhnen, die silbernen Trompeten untermalen genau wie die Schlagbecken des Vorlesers den Rhythmus. Kleine Novizen unterhalten sich, ab und zu erklingen ihre hellen Stimmen, sie versuchen sich in den heiligen Texten. Die Tassen werden immer wieder mit dem ranzig schmeckenden Buttertee gefüllt, wir fühlen uns versetzt in die Zeit Heinrich Harrers, das alte Tibet wird in Ladakh jeden Tag auf das Lebendigste erlebt und zelebriert.

Die Klosterstadt Thiksey

Die Klosterstadt Thiksey

Mein Lieblingsplatz in diesem heiligen Tal aber ist kein Kloster, sondern ein Feld gar sonderbarer Art. Im Schatten der uralten Lehmburg von Shey liegt der wohl malerischste Platz im Himalaya. Hunderte weiß gekalkter Tchörten, erbaut von den Strafgefangenen der Könige von Shey, liegen wie von den Göttern hingeworfen im hellen Sand. Umgeben von großen Dünen und braunen Bergen bilden sie einen merkwürdigen und malerischen Kontrast, Gräber von Mönchen und Laien bilden die Grenze zur realen Welt. Unendliche Formen buddhistischer Laienarchitektur bilden eine Märchenstadt, wie es sie wohl kein zweites Mal gibt in diesem nicht mit Worten zu Beschreibenden Teil der Welt…

Das Bagan Ladakhs, hunderte von Tschörten bei Shey

Das Bagan Ladakhs, hunderte von Tschörten bei Shey

Blasen auf den Muschelhörnern, Rufzur Morgenandacht

Blasen auf den Muschelhörnern, Rufzur Morgenandacht

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