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10 Mal Afrika in zwei Monaten, Teil III Kairo, Mutter der Welt

Oh wie ich sie gehasst habe, diese wahnsinnige Stadt. Oh wie ich sie geliebt habe, diese wahnsinnige Stadt. Diesen unfassbaren Moloch voller Staub, Müll und absolut chaotischem Verkehr. Die Schönheit aus 1001 Nacht mit ihren endlosen Moscheen, Mausoleen und unglaublichen Menschen.

Ain al Qasrain - Zwischen den Palästen

Ain al Qasrain – Zwischen den Palästen

Fünf Jahre fast ist es her, dass ich in Kairo war. Inzwischen hat sich das politische System Ägyptens einmal um sich selbst gedreht, aber die Mutter der Welt, wie die Araber die Stadt nennen, hat nichts erschüttern können. Auf Schritt und Tritt schwelge ich in nostalgischen Erinnerungen, freue ich mich über die alten Wege, über neue Entdeckungen, Märkte, alte Kaufhäuser der Belle Epoque, über den wiedergefundenen Gewürzmarkt auf dem die Händler wie immer freundlich sind, bereit, den Fremden alles zu zeigen. Und dann stehe ich wieder vor meinen Lieblingsmotiven, zwischen den Palästen, in Naguib Mahfouzs eigendstem Viertel. Das Mausoleum des Qalaun ist inzwischen vorbildlich restauriert, die danebenliegenden Gebäude der Abbasiden und Mamelucken sind Schmuckstücke islamischer Baukunst und islamischer Größe. Herrlich, zeitlos, unbeschreiblich malerisch. Und auch die vom Agha Khan freigelegten Mauern der alten Fatimidenstadt sind jedes Mal wieder beeindruckend, sie trennen die Stadt von ihren irrwitzigen Friedhöfen, denen man allein eine Woche widmen könnte.

Mausoleum des Sultan Qala'un

Mausoleum des Sultan Qala’un

Die für mich schönste Straße ist die Darb al Ahmar, die rote Gasse. Vom Bab Zuweila, dem stolzen Fatimidentor, läuft sie wie Schlangengasse von Sevilla hin und her und indirekt auf die gewaltige Zitadelle zu, dem größten Festungsbau der islamischen Welt. Endlos zeichnen sich die herrlichen Kuppeln vor dem stahlblauen Himmel ab, ihre Muster sind endlos raffiniert, keine gleicht der anderen, genauso wie die Minarette sich immer wieder in ihren Details unterscheiden. Eine Sehnsucht nach diesem ursprünglichen Kairo ist so groß, dass ich tatsächlich noch vordringe bis zur Ibn Toulun Moschee mit ihren wunderbaren Stuckarbeiten und ihrem eigenartigen, dem Pharos von Alexandrien nachempfundenen Minarett. Wie immer hat die Liebe den Hass besiegt, heute stört mich nicht mal der Abgasgestank, ich bin einfach nur dankbar, wieder einmal in meinem geliebten Kairo zu sein!

Darb el-Akhmar, die Rote Gasse

Darb el-Akhmar, die Rote Gasse

Das Kairo der Fatimiden

Das Kairo der Fatimiden

Wunderbare Ibn Toulun Moschee

Wunderbare Ibn Toulun Moschee

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