• Home
  • /
  • Afrika
  • /
  • Abenteuer Uganda – Teil III, Primaten im Kibale Forest

Abenteuer Uganda – Teil III, Primaten im Kibale Forest

Nach langer Fahrt über staubige Pisten erreichen wir das Gebiet des wunderschönen und für seine Schimpansen berühmten Kibale Forst National Park. Hier rühmt man sich, die größte Primatendichte in ganz Afrika aufweisen zu können, alleine 1450 Schimpansen leben hier in ihrer natürlichen Umgebung, dem dichten Regenwald.

Neugierige Schimpansendame

Neugierige Schimpansendame

Nachkurzer Einweisung wird uns eine junge Rangerin zugeteilt und mit einem weiteren Helfer geht es zu Fuß hinein in den Kibale Forest. Das Unterholz ist licht und durchdringbar, kleine Bäumchen und Sträucher unter dem hohen Baumdach sind kein Hindernis.  Schon nach kurzer Zeit werden wir darüber informiert, wer hier der Herr des Hauses ist, eine unglaubliche Kakophonie, lautes Geschrei, Gebrüll und Getrommel durchdringt urplötzlich den Wald und wir stehen stumm und ein wenig ängstlich unter den Baumkronen. Noch ist nichts zu sehen, aber als wir dem Lärm nachgehen, erblicken wir plötzlich hoch in einer bequemen Astgabel Cleopatra, die Schimpansenfürstin, wie sie wie hingegossen in königlicher Betthaltung ihre Frühstücksblätter zu sich nimmt. Ein tiefes Gähnen lässt ihre nicht gerade harmlosen Zähne aufblitzen, dann werden wir abgelenkt durch Blättergetose und heftige Bewegungen in den hohen Zweigen.

Cleopatra frühstückt

Cleopatra frühstückt

Auf einem weiteren Ast sitzen zwei verliebte Schimpansen in großer und sehr spitzer Erregung, dann folgt ein Duschschauer aus einem weiblichen Affenschoss, also nichts wie zur Seite gesprungen. Und noch während wir die großen Gestalten beobachten, schießen zwei Prachtexemplare auf die unteren Äste und beliebäugeln uns skeptisch. Also schnell ein paar gute Portraits geschossen, dann sind die beiden auch schon auf der Erde und trotz unseres Verfolgungsmarsches werden sie nicht mehr gesehen, zu dicht ist das Laub.

Insgesamt sind wir wohl an die drei Stunden unterwegs, begegnen weiteren Gruppen, schauen zu, wie sich ein Jungtier hoch in den Bäumen ein Nest aus Zweigen baut, hören immer wieder das beängstigende Gebrüll und sind immer wieder überrascht über die Größe der Tiere, Dactaries Cheeta sah viel kleiner aus. Als und zwei gewaltige Affen beinahe streifen, sind wir ganz froh, dass unsere Rangerin ein Gewehr dabei hat, bei wütenden Schimpansen ist eine gewisse Vorsicht durchaus angebracht.

Großer Nashornvogel

Großer Nashornvogel

Als wie zu Mittag sagen können, „Mission completed“, wissen wir noch nicht, dass der Nachmittag fast noch spannender werden wird. Wir haben einen Rundgang durch das Bigod Wetlands Sanctuary geplant und dachten, dort gäbe es hauptsächlich Vögel an Papyrus. Aber weit gefehlt. Zwar dürfen wir in großer Nähe den Großen Nashornvogel beobachten und auch ein Rotschopfturako lässt sich blicken, aber es sind weitere Primaten, welche uns den Atem stocken lassen.

Grauwangen-Mangabe

Grauwangen-Mangabe

Schon einmal von den Halbmeerkatzen der Gattung Grauwangenmangabe gehört? (Lophocebus albigena) Ich bis dato auch nicht. Umso größer die Freude, als ein Exemplar, welches offensichtlich zum Film möchte, sich in herrlicher Pose auf einem Baumstumpf niederlässt und als Fotomodell sehr viel Zeit mitbringt.

Grauwangen-Mangabe in Pose

Grauwangen-Mangabe in Pose

Und während sich in den Kronen der wunderschöne Blauturako in großer Zahl sehen lässt, raschelt es enorm in den Wipfeln und die herrlichen Colobus- oder Matelaffen (Colobus guereza), welche mir zur Genüge aus Äthiopien bekannt sind, springen von Baum zu Baum, immer auf der Hut und anscheinend auch immer auf der Flucht, zu oft mussten sie wegen ihres herrlichen Fells ihr Leben lassen.

Mantellaffen - Colobusaffen

Mantelaffen – Colobusaffen

Blauturakao

Blauturakao

Krönung aber unseres Tages sind nicht etwa die Schimpansen, sondern die seltensten Exemplare unter den Stummelaffen und Halbmeerkatzen, die wunderbaren Roten Stummelaffen oder Roten Colobusaffen.(Pilocolobus). Sie schaukeln durch die Bäume als gehöre ihnen die Welt, hier abseits des Kibaleforstes fühlen sie sich sicher vor ihren Hautfeinden, den Schimpansen.  Ihre hübschen Gesichter, ihre Verspieltheit ist ein Naturgenuss ohnegleichen, mehr Glück kann man an einem Tag nicht haben. Und dass bei den im Wald oft so schweren Fotographischen Herausforderungen so gute Bilder herauskommen, hätte ich selbst bei all meiner Erfahrung in der Tierfotographie nicht für möglich gehalten. Uganda, an diesem Tag hast Du uns unglaubliches Erleben lassen!

Roter Colobus oder Roter Stummelaffe

Roter Colobus oder Roter Stummelaffe

Grauwangen-Mangabenfamilie

Grauwangen-Mangabenfamilie

Leave a Reply