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Gräber voller Anmut – Adligengräber der Tang – Dynastie bei Xian

Die weltberühmte Tonarmee lockt abertausende von Besuchern jährlich in das riesige Xian. Aber die Gegend um die Stadt hat viel mehr zu bieten, hier liegt das größte archäologische Feld außerhalb Ägyptens. Nicht nur die Handynastie des 2ten Jahrhunderts vor Christie hat hier ihre gewaltigen Grabhügel errichtet, auch die Herrscher und Adligen der Tang überzogen die Ufer des Wie-Flusses mit weithin sichtbaren Grabmonumenten.

Terracotta- Armee des Kaisers Qin

Terracotta- Armee des Kaisers Qin

Kaiserin Wu, erste Kaiserin auf dem Thron, konnte offensichtlich nicht genug Arbeiter unter Brot und Knute bringen, ihr Grab ist gleich aus drei Hügeln zusammengesetzt, dazu kommt ein langer und steinerner Seelenweg, den auch die benachbarten Song über alle Massen geliebt und nach- oder vorgeahmt haben. Fabelwesen und Würdenträger mit ernstem Gesicht, Straußenvögel und Pferde begleiten den Besucher vor die gewaltigen Marmorsteelen, hinter denen sich die berühmten wenn auch Kopflosen Botschafter der Minderheiten und Ausländer in Reih und Glied aufgestellt haben, um der toten Herrscherin ihre Aufwartung zu machen.

Grabhügel der Kaiserin Wu

Grabhügel der Kaiserin Wu

Kopflose Botschafter, Kaiser WuGrabhügel

Kopflose Botschafter, Kaiser WuGrabhügel

Mein Grund, immer wieder zu diesem Ausflug aufzubrechen, ist aber nicht die Masse der Kaisergräber. Klein, fein und wenig besucht liegen ganz in der Nähe des Wu- Grabes drei zauberhafte Grablegen von Prinzen und Prinzessinnen, welche zwar von der Kaiserin verbannt worden waren, aber posthum wieder in Gnaden aufgenommen wurden und somit eine würdevolle Wohnung für das Jenseits bekamen.

Würdenträger, Grab des Prinzen Zhang Huai

Würdenträger, Grab des Prinzen Zhang Huai

Wie in den ägyptischen Königsgräbern führt ein Gang in die Tiefe, rechts und links finden sich die Kammern, in denen man die unzähligen Grabbeigaben der Tangdynastie gefunden hat, welche heute endlose Museen der Welt beglücken. Wundervolle, wenn auch vom ausblühenden Salz bedrohte Fresken schmücken die Wände, diese sind die Hauptattraktion der Anlagen. Meist wurden sie aus anderen Gräbern herausgeschnitten und bilden heute eine der Hauptanziehungspunkte des Museums. Was sie wie hier in Situ bestaunen können, gehört zu den Besonderheiten einer Chinareise, lange kann es nicht mehr dauern, bevor man diese schon stark durch Feuchtigkeit und Salze angegriffenen Gräber für immer schließt.

Salzausblühungen zerstören die Gräber

Salzausblühungen zerstören die Gräber

Jagdszenen wie im Grab des Prinzen Zhang Huai gehören zum zartesten und liebevollsten der Epoche. Reiter mit ihren Falken, Jagdgeparden oder Jagdeulen und Windhunden reiten hinter Standartenträgern her, der Prinz war als Kommandeur in die Provinz verbannt worden und wusste sich offensichtlich die Zeit mit der Jagd angenehm zu gestalten.

Prinz Zhang Huai und sein Jagdgefolge

Prinz Zhang Huai und sein Jagdgefolge

Folgt man den Bildern bis in die Tiefe des Grabes, erreicht man das steinerne Haus des Todes. Im Vorraum in fast Lebensgröße die Hofdamen, Würdenträger und Diener dieser letzten Station vor dem eigentlichen Grab. Türen mit Türklopfern, fein eingeritzt, Türrahmen mit zierlichem Vogel- und Blumenschmuck, Dachziegel im Deckel des Gebäudes, alles ist nachgemacht der wahren Residenz der Verstorbenen, auf ein in das Grab passende Format geschrumpft, edel und würdevoll unter einer angedeuteten Kuppel, wir befinden uns hier unter dem Mittelpunkt des eigentlichen Grabhügels, tief im Inneren der Erde.

Botschafter (eventuell Korea)

Botschafter (eventuell Korea)

Gräber der großen, goldenen Zeit einer Stadt, welche sich damals Chiang-An nannte, vielleicht die größte Stadt der Welt. Heute ein Moloch ohne besonderen Charme, überdimensioniert wie alles in China. Aber dank seiner guten Hotels Ausgangspunkt für die ganz großen Kleinigkeiten, welche mich immer wieder gerne nach China kommen lassen!

Jagdeule auf dem Sattel

Jagdeule auf dem Sattel

Der Kommandeur reitet voran

Der Kommandeur reitet voran

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